Professor Ethan Mollick (Wharton School, Autor von „Co-Intelligence“) meint, dass sich junge Arbeitssuchende im KI-Zeitalter auf „Aufgaben“ (tasks) statt auf „Fähigkeiten“ (skills) konzentrieren müssen. Er argumentiert, dass sich KI-bezogene Fähigkeiten zu schnell ändern und veralten.
Mollicks Rat: „Überlegen Sie, welche Art von Aufgaben Sie wirklich gut erledigen können – so behalten Sie einen Vorteil gegenüber Maschinen. Wählen Sie dann einen Job, bei dem KI den Rest unterstützen kann.“
Er betont das Konzept der „Aufgabenverteilung“: KI kann Teile übernehmen, in denen Menschen schwächer sind, und so die Leistung optimieren. Benutzer müssen jedoch klare Anweisungen geben und die KI-Ergebnisse bewerten können – dies erfordert tiefes Urteilsvermögen.
Mollick sagt: „Es ist wichtig, über genügend Fachwissen zu verfügen, um zu erkennen, wann KI-Ergebnisse gut oder schlecht sind.“
Er ermutigt junge Menschen, eine breite und tiefe Wissensbasis in spezifischen Bereichen aufzubauen, insbesondere in den Geisteswissenschaften, da KI auf riesigen Datensätzen menschlicher Sprache, Kultur und Geschichte trainiert wird.
Laut Mollick werden „Soft Skills“ wie Kommunikation, Führung, Management und Organisation wichtiger denn je, da KI technische Fähigkeiten automatisiert.
Untersuchungen des Indeed’s Hiring Lab zeigen, dass dies die Fähigkeitsgruppe ist, der Unternehmen bei der Einstellung im KI-Zeitalter höchste Priorität einräumen.
Er warnt: KI bedroht zahlreiche Einstiegspositionen, was es der Gen Z erschwert, in den Arbeitsmarkt einzutreten. Die Gesellschaft muss dringend Arbeitsmodelle umstrukturieren, anstatt nur über Produktivität zu sprechen.
📌 Ethan Mollicks Fazit: Der neue Wettbewerbsvorteil junger Menschen liegt nicht mehr in spezifischen Fähigkeiten, sondern in der Fähigkeit zu verstehen, bei welchen Aufgaben sie glänzen und wie sie mit KI zusammenarbeiten. Wenn Maschinen den technischen Teil erledigen, müssen Menschen kritisches Denken, Emotionen und Urteilsvermögen beherrschen – Dinge, die KI noch nicht ersetzen kann.

