- Indien hat ein F&E-Programm im Wert von 1 Billion INR (rund 12 Milliarden US-Dollar) angekündigt, um sein wissenschaftliches Potenzial in wirtschaftliche Stärke umzuwandeln und das Ziel „Viksit Bharat 2047“ zu erreichen.
- Derzeit gibt Indien nur 0,6 % des BIP für F&E aus – weniger als der weltweite Durchschnitt von 1,8 % und weit hinter Südkorea oder Israel (3-6 %). Der Privatsektor trägt nur 36 % zur F&E bei, verglichen mit rund 70 % in führenden Volkswirtschaften.
- Die Geschichte zeigt, dass Indien einst führend in Deep Tech war, diesen Vorteil aber durch mangelnde Koordination verlor: Die ISRO war führend bei kleinen Satelliten, konnte diese aber nicht wie SpaceX kommerzialisieren; SCL war TSMC voraus, fiel aber bei 180 nm zurück, während TSMC auf 3 nm vorgerückt ist und einen Weltmarktanteil von 35 % hält.
- Der Grund dafür ist, dass Wissenschaft, Regierung und Industrie getrennt voneinander agieren und nicht dem „Triple-Helix“-Modell folgen (Ideen aus der Wissenschaft, Entwicklung durch die Industrie, Skalierung durch die Regierung).
- Positive Anzeichen: 2023 gab es 90.298 Patentanmeldungen, von denen 55,2 % von Indern stammten (2013 waren es nur 25 %). Die Investitionen in Deep-Tech-Start-ups stiegen um 78 % auf 1,6 Milliarden US-Dollar.
- Beispiele für Erfolge im Inland: Die Investition des IIT Madras in Höhe von 1,25 Crore INR in Ather Energy steht vor einem 40-fachen Börsengang; Ola gründete ein Batterie-Innovationszentrum, Tata Steel entwickelte neue Legierungen; Qualcomm und Shell finanzieren indische Deep-Tech-Unternehmen.
- Der Staat spielt die Rolle eines Frühphaseninvestors und strategischen Kunden und unterstützt Unternehmen wie Micron mit 2,75 Milliarden US-Dollar aus dem 76.000-Crore-INR-Halbleiterprogramm.
- Weitere Initiativen: Öffnung der ISRO-Startrampen für Start-ups, iDEX-Finanzierung für Verteidigungstechnologie, GeM-Unterstützung für 30.000 Start-up-Zulieferer und eine vereinfachte IPO-Plattform.
- Auch die Innovationsinfrastruktur wird gestärkt: Das Bangalore Bio-Innovation Centre unterstützt über 100 Life-Science-Start-ups. Der Staat gründet Wissenschafts- und Technologiecluster in Bengaluru und Hyderabad.
- Vorschläge: Erhöhung der F&E-Mittel für die Hochschulbildung, ein Gesetz im Stil des Bayh-Dole Act, das Universitäten erlaubt, geistiges Eigentum zu behalten, und die Einrichtung einer ARPA-ähnlichen Agentur für strategische Wetten mit hohem Risiko, aber großem Potenzial.
📌 Indien startet ein F&E-Programm im Wert von 1 Billion INR (12 Mrd. USD), um KI, Quantentechnologie, Verteidigung und Energie zu nutzen und seine umfassenden Entwicklungsziele bis 2047 zu erreichen. Obwohl nur 0,6 % des BIP für F&E ausgegeben werden, erzielt Indien durch staatliche und unternehmerische Investitionen, die Förderung von Patenten, Start-ups und Triple-Helix-Kooperationen Durchbrüche, um Deep Tech zu einem echten Wachstumsmotor zu machen.

