Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat davor gewarnt, dass der Anstieg der Investitionen in künstliche Intelligenz (KI) in den USA Anzeichen einer Blase ähnlich der Dotcom-Ära aufweist, obwohl ein potenzielles „Platzen“ wahrscheinlich keine systemische Finanzkrise auslösen würde.
IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas erklärte, dass die Welle der KI-Investitionen zwar das US-amerikanische und globale Wirtschaftswachstum ankurbelt, die Marktbewertungen jedoch die tatsächliche Leistung übertreffen könnten.
Er betonte, dass dieser Anstieg im Gegensatz zur Immobilienblase von 2008 nicht schuldengetrieben ist, sondern größtenteils von bargeldreichen Technologiekonzernen finanziert wird, was das Risiko einer Ansteckung über das Bankensystem verringert.
Derzeit geben Technologieunternehmen Hunderte von Milliarden Dollar für KI-Chips, Rechenzentren und Computerinfrastruktur aus, doch die Produktivitätsgewinne haben sich in der Wirtschaft noch nicht deutlich niedergeschlagen.
Laut IWF-Daten sind KI-bezogene Investitionen seit 2022 um weniger als 0,4 % des US-BIP gestiegen, während die Dotcom-Blase zwischen 1995 und 2000 einen Anstieg von bis zu 1,2 % des BIP verzeichnete.
Der IWF warnt, dass eine Marktkorrektur im KI-Bereich das Vertrauen untergraben und Nichtbanken-Finanzinstitute unter Liquiditätsdruck setzen könnte, selbst wenn sie keine direkte Krise verursacht.
Der Weltwirtschaftsausblick des IWF legt nahe, dass das Wachstum im Jahr 2025 durch KI-Investitionen, niedriger als erwartete Zinssätze und einen schwächeren US-Dollar gestützt wird, diese Faktoren aber auch zu einer anhaltend hohen Inflation beitragen.
Der IWF prognostiziert einen langsameren Rückgang der US-Inflation: 2,7 % im Jahr 2025 und 2,4 % im Jahr 2026, anstatt auf das zuvor erwartete Ziel von 2 % zurückzukehren.
Zu den Faktoren, die die Inflation hoch halten, gehören eine geringere Einwanderung (Arbeitskräftemangel) und die verzögerten Auswirkungen der Zölle der Trump-Regierung; der IWF stellt fest, dass die meisten Kosten der Importzölle von US-Unternehmen getragen werden, nicht von ausländischen Exporteuren.
📌 Der Internationale Währungsfonds (IWF) betrachtet den KI-Investitionsrausch als einen „Katalysator“, der der US-Wirtschaft hilft, eine Rezession zu vermeiden. Diese Blase – obwohl kleiner als in der Dotcom-Ära (0,4 % des BIP gegenüber 1,2 %) – birgt jedoch immer noch das Risiko einer scharfen Korrektur. Wenn sie platzt, wären die Folgen in erster Linie Kapitalverluste für die Aktionäre und keine Bankenkrise, aber das globale Wachstum und die Marktstimmung könnten erheblich beeinträchtigt werden.
