- Von Singapur bis zur Schweiz entwickeln viele Länder eigene KI-Sprachmodelle, um den nationalen Bedürfnissen gerecht zu werden. In Singapur kann SEA-LION 11 südostasiatische Sprachen sprechen, während Malaysias ILMUchat den Unterschied zwischen „Georgetown“ in Penang und der Georgetown University (USA) versteht. Die Schweiz hat auch Apertus eingeführt, ein KI-Modell, das die korrekte Verwendung von „ss“ und „ß“ im Schweizer Hochdeutsch versteht.
- Dies ist Teil des Trends „Sovereign AI“ – ein Versuch von Ländern wie Großbritannien, Indien und Kanada, KI-Technologie selbst zu entwickeln, anstatt sich auf die USA oder China zu verlassen.
- Laut der Expertin Trisha Ray (Atlantic Council) ist die Entwicklung eines KI-Modells von Grund auf jedoch eine „kolossale Belastung“ für mittelgroße Länder.
- Indien hat 1,25 Milliarden US-Dollar für das Programm IndiaAI Mission ausgegeben, um das Unternehmen Soket AI beim Aufbau eines nationalen KI-Modells zu unterstützen. Die Hauptgründe: Datensicherheit und nationale Verteidigungssouveränität. Indische Behörden zögern, US-amerikanische oder chinesische Modelle zu verwenden, aus Angst vor Datenerfassung oder „Souveränitätsverzerrung“, z. B. dass DeepSeek behaupten könnte, Ladakh gehöre nicht zu Indien.
- Singapur wählte einen anderen Ansatz: die Entwicklung einer indigenen KI, um „regionale Kultur und Sprache zu verstehen“, wobei große Modelle wie ChatGPT oder Gemini ergänzt und nicht ersetzt werden.
- Ein neuer Vorschlag der Universität Cambridge mit dem Titel „Airbus for AI“ fordert mittelgroße Länder – Großbritannien, Deutschland, Kanada, Japan, Singapur usw. – auf, ein Bündnis zu bilden, um öffentliche KI zu entwickeln und mit den US-chinesischen Giganten zu konkurrieren.
- Viele Experten, wie Tzu Kit Chan (Malaysia), warnen jedoch davor, dass „das Tempo der KI-technologischen Entwicklung derzeit zu schnell ist“, was dazu führt, dass nationale Projekte leicht Milliarden von Dollar vergeblich verschlingen. Er ist der Meinung, dass Regierungen, anstatt sich auf Modelle zu konzentrieren, in rechtliche Rahmenbedingungen und KI-Sicherheit investieren sollten.
📌 Mit über 1,25 Milliarden US-Dollar aus Indien und Hunderten von Milliarden weltweit, die in „Souveräne KI“ fließen, hoffen viele Nationen, die Abhängigkeit von den USA und China zu überwinden. Experten warnen jedoch, dass die meisten Nutzer immer noch ChatGPT oder Gemini wählen, wodurch nationale Projekte Gefahr laufen, zu teuren, aber nutzlosen Wettläufen zu werden, wenn eine kooperative Vision und eine realistische Nutzungsstrategie fehlen.
