• Im Jahr 2025 steht Indiens IT-Branche vor zwei großen Schocks: Im Januar übertraf Chinas KI DeepSeek R1 ChatGPT bei den Downloads und löste damit in Neu-Delhi Erschütterungen aus; im Juli kündigte Tata Consultancy Services (TCS) – das größte IT-Unternehmen des Landes – die Entlassung von 12.000 Mitarbeitern (2% der Belegschaft) im Geschäftsjahr 2026 an.
  • Die IT-Branche im Wert von 283 Milliarden US-Dollar, die über 15% des globalen Marktanteils ausmacht und eine Säule der indischen Dienstleistungsexporte ist, legt nun ihre Schwächen offen: Mangel an Innovation, Abhängigkeit von billigen Arbeitskräften und Massen-Outsourcing statt hochwertiger Produkte.
  • Seit den 1990er Jahren nutzte die Branche den Vorteil der englischen Sprache, zog Investitionen durch Steuervergünstigungen an und verwandelte Indien in das „Back Office“ der Welt. Aber die F&E-Investitionen belaufen sich nur auf 0,6–0,7% des BIP, viel niedriger als in China (2,68%) und den USA (3,5%+).
  • Globale Produkterfolge sind begrenzt: kein konkurrenzfähiges Betriebssystem, Browser oder soziales Netzwerk. Es gibt einige Lichtblicke wie Zoho (Online-Office-Suite) oder Finacle (Bankensoftware), aber sie sind selten. Das Startup-Ökosystem ist schwach, monopolistische Strukturen hemmen Innovationen und Talente wandern ins Ausland ab.
  • KI stellt eine direkte Bedrohung dar: ChatGPT, Claude, DeepSeek R1 automatisieren Debugging und Abfragen – Arbeiten, die den Kern des IT-Outsourcings bildeten. DeepSeek erzeugt auch Kostendruck, was einen indischen Führer beklagen lässt: „Warum nicht aus Bengaluru?“
  • Die Regierung reagierte mit einem nationalen KI-Programm, bei dem 18.693 GPUs mobilisiert werden, um ein mehrsprachiges Modell zu entwickeln. Aber die Entlassungen bei TCS zeigen das Risiko massiver Arbeitsplatzverluste aufgrund von „Qualifikationsdefiziten“.
  • Der zweite Schock: Die USA, auf die 50% der indischen IT-Einnahmen entfallen, verhängten ab Juli einen Zoll von 25% und ab Ende August 2025 einen Zoll von 50% auf die meisten indischen Waren. Obwohl dies nicht direkt auf Dienstleistungen abzielt, könnte KI US-Unternehmen „Reshoring“ ermöglichen – die Automatisierung im Inland anstelle von Outsourcing.
  • Folgen: Bedrohung von 5,4 Millionen direkten Arbeitsplätzen, Anstieg der Arbeitslosigkeit und soziale Instabilität während der Wahlperiode; Druck zur Abwertung der Rupie, Inflation und Schwächung der Devisenreserven, während die Industrieproduktion weiterhin rückständig ist.
  • Lösung: starke Erhöhung der F&E-Ausgaben, flexiblere Arbeitsrechtsreform, Förderung von Tech-Startups und Umgestaltung der Bildung von der Ausbildung von Codierern hin zu Forschern.

📌 Indiens IT-Branche – ein Symbol des Wachstums mit einem Wert von 283 Milliarden US-Dollar und 5,4 Millionen Arbeitsplätzen – steht vor einer doppelten Krise: KI-Automatisierung (DeepSeek, ChatGPT) und US-Handelspolitik. Mit mageren F&E-Ausgaben (0,6–0,7% des BIP) und Abhängigkeit vom Outsourcing wackelt das alte Modell. Ohne mutige Reformen zur Priorisierung von Innovation und Produkten droht das „IT-Wunder“ zu zerfallen, was 5,4 Millionen direkte Arbeitsplätze gefährdet und Arbeitslosigkeit sowie soziale Instabilität fördert.

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