Der Trend des „Vibe Working“ leitet sich vom „Vibe Coding“ ab, einem von Andrej Karpathy (OpenAI) vorgeschlagenen Begriff, der die Verwendung von generativer KI zum Schreiben von Code beschreibt. Sundar Pichai, Mark Zuckerberg oder der CEO von Klarna haben alle öffentlich zugegeben, dass sie „vibe coden“.
Microsoft führte das „Vibe Working“ durch agentenbasierte Werkzeuge in Excel und Word ein, die es den Nutzern ermöglichen, „mit Tabellenkalkulationen zu sprechen“ und Dokumente „nach Vibe zu schreiben“, ohne tiefgehendes Fachwissen zu benötigen.
Start-ups bezeichnen neue Mitarbeiter als „Vibe Growth Manager“, deren Aufgabe es ist, mit KI zu experimentieren und schnell Marketing-Prototypen zu erstellen. Einige Unternehmen haben sogar einen „Chief Vibe Officer“ ernannt, um den Teamzusammenhalt zu stärken.
„Vibening“ drückt Freiheit, Flexibilität und Kreativität aus – eine Art „Gen Z Hygge“, das die Büroarbeit angenehmer macht, aber leicht zu der falschen Annahme verleitet, sie sei „leicht“ und erfordere kein tiefes Fachwissen.
Professorin Emily DeJeu (Carnegie Mellon University) warnt davor, dass „Vibing“ die wahre Natur der Arbeit verschleiert: Wie Jazz – es mag improvisiert erscheinen, erfordert aber eine solide theoretische Grundlage.
Laut einer Microsoft-Umfrage von 2024 würden 71 % der Unternehmensführer lieber jemanden mit KI-Kenntnissen einstellen als jemanden mit Erfahrung, aber ohne KI-Wissen, während nur ein Drittel der Mitarbeiter eine formelle KI-Schulung erhalten hat.
Arbeitnehmer lernen KI selbstständig in einem „Bottom-up“-Ansatz, indem sie experimentieren und ihre eigenen Prozesse entwickeln. Ein Übermaß an „Vibe“ kann jedoch leicht zu „Workslop“ führen – langen, sauberen, aber nutzlosen Produkten.
Emilie DiFranco (Marketri) empfiehlt: KI sollte strategisches Denken unterstützen, nicht ersetzen – „verlassen Sie sich nicht nur auf den Vibe, haben Sie klare Daten und Ziele.“
„Vibe Working“ ist im Trend, aber bei übermäßigem Gebrauch kann es „cringe“ werden. Die Wahrheit bleibt dieselbe: Arbeit, egal wie viel „Vibe“ sie hat, ist immer noch… Arbeit.
📌 Zusammenfassend: „Vibe Working“ spiegelt die Welle der Gen Z wider, die flexibel und kreativ mit generativer KI arbeiten möchte. Jedoch fordern 71 % der Führungskräfte KI-Fähigkeiten, während nur 33 % der Mitarbeiter geschult sind, was eine große Lücke schafft. Das Arbeiten nach „Vibe“ kann die Produktivität erneuern, aber ohne Grundlage und Richtung wird „Vibe“ leicht zu einer Produktivitätsillusion.
